Das Reisen durch Lateinamerika gestaltet sich aufgrund etlicher Corona-Beschränkungen schwierig. Nur Mexiko fällt komplett aus dem Rahmen und verlangt bei der Einreise noch nicht mal einen Covid-Test. Vor allem aber ist der Alltag vor Ort kaum eingeschränkt. Somit fällt mir die Entscheidung leicht: Von Ecuador aus setze ich meine Weltreise im größten Spanisch sprechenden Land der Erde fort.

Seit einer scheinbaren Ewigkeit übt Mexiko-Stadt als Megametropole eine gewisse Faszination auf mich aus. In meiner naiven Vorstellung war es hier immer laut, heiß und chaotisch, die Luft verpestet. Erst vor ein paar Monaten hat ein Freund mir all diese Vorurteile genommen. Es sei eine moderne, hippe und lebenswerte Stadt, befand er. Davon möchte ich mich selbst überzeugen.

Nach Delhi und São Paulo, die ich vor Jahren bereiste, ist Mexiko-Stadt meine dritte Metropole mit mehr als 20 Millionen Einwohnern. Bei den Riesenzahlen handelt es sich immer um den gesamten Ballungsraum. Die Stadt selbst kommt dennoch auf beeindruckende neun Millionen Einwohner. Und das merkt man schon beim Anflug. Der Anflug über das nächtliche Lichtermeer der Stadt dauert lange – schon jetzt macht sich eine leichte Aufregung in mir breit.

Reise: Im Schatten von Peru und Kolumbien

Die Einreise verläuft unkompliziert, ich bekomme ein Touristenvisum für 180 Tage in den Pass gestempelt. Ganz schön großzügig. In Asien gab es oft nur 30 Tage. Anschließend bringt mich ein Uber-Fahrer für umgerechnet acht Euro vom Flughafen in den Stadtteil Roma, wo sich meine Unterkunft befindet.

Es bedarf immer einiger Recherche, um herauszufinden, welcher Stadtteil optimal für mich ist. Und je größer die Stadt, desto schwieriger natürlich die Auswahl. Diesmal habe ich ins Schwarze getroffen. Als ich am nächsten Morgen spazieren gehe, komme ich aus dem Staunen nicht heraus.

Das soll Mexiko-Stadt sein? So grün, so ruhig, so wohlriechend. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es muss die Frühlingsduftblüte sein oder eine Baumart, die in etlichen Straßen diesen angenehmen süßlichen Duft versprüht. Jedenfalls handelt es sich um ein Gewächs, das sich bei dem warmen Klima mit täglichen Regenschauern besonders wohlfühlt.

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Fotos: © Martin Lewicki