Auf meiner Weltreise verbrachte ich sechs Monate in Thailand, immer darauf wartend, dass sich die Corona-Lage entspannt und irgendein asiatisches Land seine Grenzen wieder öffnet. Vergeblich. Denn so wie es aussieht, ist das Reisen durch Asien in diesem Jahr nicht mehr möglich.
Also ging ich alle meine Optionen durch – im Hinterkopf die ungewisse Corona-Situation, die sich im Herbst und Winter verschlimmern kann. Es fühlte sich nicht richtig an, auf Biegen und Brechen weiter in die Ferne zu reisen. Und so entschied ich, für eine gewisse Zeit zurück nach Europa zu kehren. Denn überraschenderweise habe ich hier die besten Reisemöglichkeiten.
Schon seit längerer Zeit fand ich die Balkan-Region spannend, da ich dort noch nie aufschlug. Dabei stand eine Stadt seit zwanzig Jahren auf meiner To-visit-Liste: Sofia. Aus unerklärlichen Gründen strahlte sie immer eine gewisse Faszination auf mich aus. Vielleicht war es der wohlklingende Name, der bei mir eine Sehnsucht auslöste. So ging es von Bangkok über Dubai nach Sofia.
Weil Dubai selbst von Transit-Reisenden einen negativen Covid-Test verlangt, hatte ich einen guten Grund, mich mal testen zu lassen. Gleichzeitig war es gut zu wissen, dass alle Reisenden auf meinen internationalen Flügen einen negativen Covid-Test vorweisen mussten.
In Sofia angekommen macht sich schnell ein heimisches Gefühl breit. Die Straßen mit Kopfsteinpflaster, Altbau-Hausfassaden und einer Tram mittendurch erinnern mich an Berlin-Mitte. Auch die kommunistische Vergangenheit kommt mir vertraut vor. Da ich meine Kindheit in Polen verbrachte, wecken ehemalige Ostblock-Staaten mit ihrem herben Charme immer etwas Sentimentales in mir hervor. Als Kind war ich einfach zu jung, um all die negativen Aspekte eines kommunistischen Systems wahrzunehmen.
Den ganzen Text gibt es in meiner Kolumne „One Way Ticket“ auf WELT.DE
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Fotos: © Martin Lewicki