Geschafft! Die zwei Monate Spanischunterricht in Medellín sind vorbei. Es hat Spaß gemacht mit Jessica, meiner venezolanischen Lehrerin. Obwohl der Lernerfolg überschaubar ist, habe ich immerhin eine Sprachbasis, auf der ich in den nächsten Monaten während meiner Reise durch Südamerika aufbauen kann.

Nun zieht es mich in die Kaffeeregion Kolumbiens, wo ich bereits vor ein paar Wochen kurz im hübschen Örtchen Jardín war. Als Nächstes will ich die Gegend rund um Salento kennenlernen, die zu den populärsten Kolumbiens gehört.

Obwohl nur 280 Kilometer von Medellín entfernt, dauert die Busfahrt nach Salento fast neun Stunden. Der Grund: Zwischen Medellín und Pereira, der größten Stadt innerhalb des Kaffeedreiecks, wird die Hauptverkehrsader in den Bergen auf einem kilometerlangen Abschnitt saniert. So müssen sich beide Seiten eine Verkehrsspur teilen. Während also der Verkehr in eine Richtung fließt, pausiert er auf der anderen Seite für bis zu zwei Stunden am Stück.

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Etliche Anwohner sehen den täglichen Megastau als Verdienstmöglichkeit. Auf Motorrädern und an mobilen Verkaufsständen verkaufen sie Eis, kühle Getränke, Süßigkeiten und Knabberzeug. Bei dem langen Warten fällt es schwer, nicht zuzugreifen.

Die Gelassenheit der Kolumbianer beeindruckt mich. Obwohl niemand weiß, wann es mit der Fahrt weitergeht, wird weder geflucht noch gejammert. Als sich die Blechlawine plötzlich in Bewegung setzt, sitze ich in einem Straßenrestaurant und nippe an meiner Rohrzucker-Limetten-Limo. Zum Glück habe ich kein Mittagessen bestellt, wie viele andere hier. Trotz Gewusel beim Bezahlen schaffen es alle rechtzeitig in den Bus.

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Fotos: © Martin Lewicki