Auf meiner Weltreise hat es mich in die Hauptstadt Mexikos verschlagen. Schon lange stand die 20-Millionen-Einwohner-Metropole auf meiner To-visit-Liste. Dass ich mir aber vorstellen könnte, hier sogar zu leben, hätte ich nicht gedacht.

Eine derart dicht bevölkerte Megametropole ist kein besonders lebenswerter Ort, dachte ich. Doch Mexiko-Stadt beweist mir das Gegenteil. Was sie so spannend macht, ist ihre Mischung aus gegensätzlichen Attributen wie faszinierender Geschichte und modernem Zeitgeist, schierer Größe und heimeligen Vierteln, enormer Infrastruktur und unzähligen grünen Oasen. Und dann diese Vielfalt. Selbst nach zwei Wochen des intensiven Entdeckens habe ich das Gefühl, dass ich nicht genug gesehen habe.

In die Viertel Roma und Condesa habe ich mich sofort verliebt. Hier könnte ich eine Weile bleiben. Doch weiter südlich gibt es einen anderen charmanten Stadtteil, der etwas ruhiger ist: Coyoacán.

Bekannt ist er vor allem für die Kunst-Ikone Frida Kahlo, die hier lebte. Ihr Familien-Haus, die Casa Azul („Das blaue Haus“), ist mittlerweile ein Museum. Mit umgerechnet zehn Euro Eintritt das mit Abstand teuerste seiner Art in der Stadt. Weil es dort kein einziges Gemälde der Künstlerin zu sehen gibt, wird das Haus gern auch als Touristenfalle bezeichnet.

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Coyoacán hat aber noch mehr zu bieten. Insbesondere samstags lohnt ein Besuch, wenn die Gegend zwischen der Plaza Hidalgo und dem Coyoacán Market sich in ein lebendiges Wimmelbild zum Schlemmen, Schlendern und Shoppen verwandelt.

Die Casa Azul war nicht das einzige Wohnhaus Frida Kahlos. Sie und ihr Mann ließen sich in dem Elite-Viertel San Ángel in den 1930er-Jahren ein damals in Lateinamerika aufsehenerregend funktionalistisches Haus zum Wohnen und Arbeiten errichten.

Zu Lebzeiten war Kahlos Mann Diego Rivera der bedeutendste Künstler Mexikos und sie die aufstrebende Künstlerin an seiner Seite. Ihre Haushälfte ist mit seiner über eine Brücke im Dachgeschoss verbunden. Grund für die getrennten Wohnbereiche war das damals schon allgemein bekannte dramatische Auf und Ab der Beziehung.

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Fotos: © Martin Lewicki