Kampfsport war für mich nie ein Thema gewesen. Anstatt Fäuste zu ballen, bin ich lieber eine Runde Joggen gegangen oder habe Gewichte im Fitnessstudio gestemmt. Auf meiner Weltreise strandete ich durch das Corona-Virus für mehrere Monate in Thailand und habe aus reiner Neugier Thaiboxen ausprobiert. Ich wünschte, ich hätte es schon vor zwanzig Jahren entdeckt.

Thaiboxen ist der in Deutschland bekannte Begriff für die traditionelle thailändische Kampfkunst Muay Thai. Dabei handelt es sich um ein und dasselbe. Muay Thai wurde ursprünglich vor mehreren Jahrhunderten zur Selbstverteidigung der siamesischen Krieger im Kampf gegen die benachbarten Länder entwickelt. Nach dem Ende der Kriege verlagerte sich die Kampfkunst in den Alltag der Siamesen (heute Thailänder) als Freizeitbeschäftigung. Später wurden schließlich landesweite Wettkämpfe zwischen den Besten der jeweiligen Region ausgetragen.

Das moderne Muay Thai im Ring, wie man es heutzutage kennt, entstand in den 1920er-Jahren. Bis dahin hat man ohne Boxhandschuhe, sondern nur mit Handbandagen gekämpft. Als Tiefschutz dienten noch Kokosnussschalen. Im Zuge der Modernisierung wurden diese natürlich ersetzt, und auch feste Rundenzeiten eingeführt: Je nach Gewichtsklasse kämpft man nun zwei Runden à zwei Minuten bis maximal fünf Runden à drei Minuten. Thaiboxen ist der Nationalsport der Thais und vergleichbar beliebt wie Fußball in Deutschland.

Allerdings zählt es zu den brutalsten Sportarten, denn hier werden nicht nur Fäuste benutzt, sondern auch Füße, Schienbeine, Knie und Ellenbogen. Zudem darf man den Gegner im Clinch festhalten und mit Knietritten aus der Nähe traktieren oder zu Fall bringen. Besonders gefürchtet ist der Ellenbogen. Ein harter Schlag gegen den Kopf kann den Gegner sofort ausknocken oder eine blutige Platzwunde verursachen.

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Fotos: © Martin Lewicki